Was ist eine Mediation?
Mediation ist ein außergerichtliches, anerkanntes, freiwilliges und ergebnisoffenes Konfliktlösungsverfahren.
Mediation – bitte nicht verwechseln mit Meditation – kommt aus dem Lateinischen „Medius – die Mitte“. Im Mittellateinischen taucht der Begriff Mediator selbst auf und wird beschrieben mit „Mittler – jemand der vermittelt“.
Die Idee, die dahinter steckt, basiert auf der Überlegung, Konfliktparteien an einem Tisch mit einer von beiden Parteien als neutral akzeptierten Person zu bringen. Unter der Leitung dieser Person, des Mediators, erörtern die Parteien gemeinsam eine Lösung, in der ihre Interessen Berücksichtigung finden. Diese Idee ist schon sehr alt.
Bereits 1648 taucht Mediation in der Geschichte auf. Nach fünf Jahren des Verhandelns gab es ein Ergebnis: Unter der führenden Leitung von Contareno, dem Botschafter der Republik Venedig, der als Gesandter und Mediator bezeichnet wurde, kam es zum Westfälischen Friedensschluss“, durch den der Dreißigjährige Krieg beendet wurde.
Zurück zur Gegenwart. Mediation – und in zunehmendem Maße auch
Wirtschaftsmediation – gehören mittlerweile in Amerika längst zum Alltag. Es hat sich daraus eine sanftere und sogar effektivere Art und Weise entwickelt, mit Konflikten bzw. Streitigkeiten umzugehen. Es ist ein wesentlich gewaltfreierer Weg, der meistens dazu führt, dass jede Partei gewinnt, da die Interessen aller Parteien in die Lösungsfindung einfließen; mit der positiven Folge eines guten Einvernehmens für ein weiteres Miteinander.
Am 15.02.2005 stellten in einem Bericht zum Thema Mediation im ARD-Magazin „plusminus“ selbst Richter fest, dass eine Mediation oft deutliche Vorteile gegenüber einem Gerichtsverfahren hat. Sie beschreiben, dass die Atmosphäre vor Gericht die Parteien eher feindseliger, als versöhnlich stimmt, da es oft um einen Prinzipienstreit geht, bei dem keiner verlieren möchte. Hingegen, so die Meinung eines in Mediation ausgebildeten Richters kommt man sich im Mediatonsverfahren menschlich näher und überlegt gemeinsam, ob eine Möglichkeit zur Konfliktlösung gegeben ist.
Mediation kann auch präventativ eingesetzt werden, um Konflikten vorzubeugen.
Die Mediation ist in Deutschland seit 2012 gesetzlich geregelt. Weitere Infos dazu finden Sie im Mediationsgesetz.
Wie läuft eine Mediation ab?
Nachfolgende Phasen stellen den Idealfall dar. Die Praxis hat jedoch gezeigt, dass es nicht immer so einfach geht. Je nach Themen, Brisanz und Emotionalität der Medianten kann der Ablauf sich auch ganz anders gestalten.
- Auftragsklärung – Das Ziel der Mediation, der Kostenrahmen, Termin und Ort der Mediation werden festgelegt.
- Einleitung – durch den Mediator, Rollenklärung und Festlegung der gemeinsamen „Spielregeln“.
- Erklärungsphase – Jede Konfliktpartei schildert ihre ganz persönliche und subjektive Wahrheit der Situation. Die andere Partei muss zuhören und schildert anschließend alles aus ihrer Sicht.
- Themensammlung – der Mediator filtert gemeinsam mit den Parteien die Themen heraus, die besprochen werden sollen. Die einzelnen Themen werden nach und nach im Dialog erörtert. Der Mediator steuert dabei den Prozess.
- Lösungsphase – die Parteien entwickeln gemeinsam zu jedem einzelnen Thema tragfähige Lösungen für die Zukunft.
- Mediationsvereinbarung – der Mediator fasst die Ergebnisse zu einer, von beiden Parteien zu tragenden, Vereinbarung zusammen.
Kostentipp zu Mediations-Verfahren
Viele Rechtsschutzversicherungen sehen in der Mediation ein geeignetes Verfahren, um Konflikte außergerichtlich
zu lösen. Eine Mediation ist grundsätzlich weitaus kostengünstiger als ein gerichtliches Verfahren.
Abgerechnet wird dabei überlicherweise nach Stunden. Teilweise sind auch die Gerichte angehalten, die Zulassung eines Gerichts-Verfahrens erst nach einer Mediation zu gestatten.
Bitte wenden Sie sich zwecks Kostenübernahme an den Ansprechpartner ihrer Rechtsschutzversicherung. Meist
werden die Kosten für eine Mediation gezahlt.
Darüber hinaus sind die Kosten im beruflichen Kontext als Betriebsausgaben anrechenbar.